Im Seminar geht es um die Bedeutung und Vielschichtigkeit des Selbstbildes in der Personzentrierten Psychotherapie, und um die verschiedenen, vor allem auch körperorientierte Prozessansätze von Rogers, Gendlin (Experiencing und Focusing) und Swildens, die Persönlichkeitsveränderung bewirken, und damit auch das Selbstbild und Mythe und Alibi verändern.

Unter Mythe versteht Hans Swildens die subjektive Geschichte jedes Menschen, die er sich selbst und anderen erzählt. Diese Geschichte verteidigt und greift an, entschuldigt und verbirgt, mit dem Ziel das Selbstkonzept zu sichern. Das Selbstkonzept wird so von der Mythe begründet, gesichert, getragen und erklärt.

Das Alibi bezeichnet die kreative Konstruktion von Gründen und Motiven, die das existenzielle Versagen des Menschen, sich nicht weiterentwickeln zu können, zu dürfen oder zu wollen, entschuldigen soll. Diskrepanzen zwischen den eigenen Absichten, Zielsetzungen und Idealen einerseits und den wahrgenommenen Wirklichkeiten andererseits können das Selbstbild gefährden. Die Person kreiert sich dann ein Alibi. Die Struktur des Alibis ist keine geschlossene Gestalt wie die Mythe, sondern eine Gestalt, die das Gewebe der von Mythe, Selbstkonzept und Symptom durchzieht und sich dort zeigt, wo das existenzielle Versagen der/des Klient*in entschuldigt werden muss.

Die Arbeitsweise im Seminar ist die Auseinandersetzung mit eigenen Erfahrungen und eigenem, auch körperlichem, Erleben, Supervision und Arbeit mit Texten und Fallbeispielen.