Wessen Emotionen? Meine, Deine, unsere.
- Selbsterfahrungsgruppe zur Exploration der kulturellen Dimension von Emotionen in der personzentrierten Therapie
- Kombination aus theoretischen Impulsen, Reflexion und Encounter
- „It is as though I were feeling, not with my fingers, but with my whole being, sensitive to the feelings flowing in the other person. When I am at my best, I find myself in touch with the other person’s inner world of meanings as they flow and change. It is a complex, demanding, strong — yet subtle and gentle—way of being.” Carl Rogers, “Empathic: An Unappreciated Way of Being”, 1975
Beschreibung
Emotionen waren für den "frühen" Rogers vor allem Ausdruck der subjektiven inneren Welt, eng verbunden mit Selbstwahrnehmung und Selbstverständnis. Er förderte Klient:innen dabei, ihre Gefühle zu erkennen, zu benennen und zu akzeptieren, um ein klareres Selbstbild und bessere Selbstregulation zu entwickeln. Mit der Weiterführung seiner Theorie und Praxis in der Arbeit mit Encounter-Gruppen verlagerte sich Rogers’ Fokus allerdings zunehmend zu einer intersubjektiven Perspektive, womit er seiner Zeit voraus war: Emotionen sah er nicht mehr nur isoliert im Individuum, sondern im Kontext zwischenmenschlicher Beziehung. Echte Empathie und Kongruenz erforderten daher nicht nur die Fähigkeit, das innere Erleben des anderen zu verstehen, sondern gleichermaßen ein aktives Engagement im sozialen Raum. Rogers erweiterte somit das Verständnis von Emotionen um ihren dialogischen Charakter, der auch die Wechselwirkungen zwischen Personen miteinschließt.
Aber was sind Emotionen, Gefühle, Affekte, Stimmungen? Warum haben wir sie, welche Rolle spielen sie, und warum sollten wir uns ihnen zuwenden? Was sind die Unterschiede? Es gibt bezeichnenderweise keine einheitliche wissenschaftliche Definition. Aktuelle Emotionsforschung hebt allerdings deren kulturelle Dimension besonders hervor (z.B. Lisa Feldman Barrett, Batia Mesquita, Brené Brown). Diese neueren Perspektiven stehen im Gegensatz zu einem universalistischen Ansatz in der Forschung, der davon ausgeht, dass Basis-Emotionen angeboren und überkulturell seien und sich daher überall gleich äußerten. Rogers‘ spätere Erkenntnisse und die gegenwärtigen Forschungsansätze werfen zentrale Fragen für unser (auch therapeutisches) Selbstverständnis auf: Wie beeinflussen unsere Annahmen über Emotionen unsere Empathiefähigkeit und unser Mitgefühl? Wie prägen unsere Grundannahmen jenen Raum für Begegnung und Verstehen, den wir als elementar für den therapeutischen Prozess erachten?
Dieses Seminar lädt zur Exploration jenes Zwischenraums ein, in dem Emotionen sich formen: dem Raum, in dem wir uns lebendig erleben und der immer auch Kultur ist.
Kombination aus theoretischen Impulsen, Reflexion und Encounter.
- Mag.a Krista Susman
- Zeit
- Freitag, 30. Jänner 2026, 16:00 - 20:00 Samstag, 31. Jänner 2026, 10:00 - 18:00
- Kosten
- 315,- für APG • IPS-Mitglieder und Teilnehmer:innen des Propädeutikums, sonst 355,-
- Es gelten die Zahlungsbedingungen des APG•IPS
- Anmeldung
- bei Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! Anmelde- und Zahlungsschluss: 19.12.2025
- TeilnehmerInnen
- 6 - 20
- Anrechenbarkeit
- 15 Arbeitseinheiten • Propädeutikum: Selbsterfahrung • Aufnahmeverfahren in die Ausbildungen des APG•IPS • Fachspezifikum: Selbsterfahrung Wahlpflicht • Gruppenarbeit/-psychotherapie: Selbsterfahrung Wahlpflicht • Fort- und Weiterbildung im Sinne des Psychotherapiegesetzes und der Richtlinien des Bundesministeriums und für alle Aus- und Weiterbildungen (außer KJPT), die den Nachweis durch einen/einer eingetragenen Psychotherapeut:in (mit Zusatzbezeichnung) verlangt.
Standortinformationen
APG•IPS Personzentriertes Zentrum Carl Rogers, Wien
1150 Wien, Diefenbachgasse 5/2